Ich telefoniere weder gern noch viel, dennoch kann ich mir den Alltag ohne Smartphone nicht mehr vorstellen. Im Schnitt alle zwei Jahre rüste ich hier auf und sehe mich auf dem Markt um. Die letzten beiden Male habe ich mich mit dem „Galaxy Note„ und dem „Galaxy S4„ jeweils für ein Android-Handy von Samsung entschieden und war damit eigentlich immer zufrieden. Gerade das S4 hat bemerkenswerte Robustheit in vielen kleinen Unfällen bewiesen, nervte mich aber etwas durch die vielen aufgezwungenen „Freuden“ von Samsung. Ein iPhone kam aufgrund meiner Anforderungen diesmal wieder nicht in Frage. Das eine oder andere Windows Phone spielte in meinen Überlegungen oben mit, geworden ist es dann aber abermals ein Android-Gerät.
Mein Augenmerk lag zunächst auf dem neuen „Google Nexus 6„ von Motorola. Ich hatte mir einiges davon versprochen. Nachdem die ersten Reviews raus waren, stand für mich aber fest, dass dieses Gerät aus vielen Gründen nichts für mich ist. Stattdessen fiel meine Aufmerksamkeit auf ein schon etwas älteres Model vom chinesischen Startup One Plus. Das „One„ wird präsentiert als „Flagship Killer“ und soll den großen Platzhirschen das Fürchten lehren. Und tatsächlich können sich die Spezifikationen (4x25GHz Snapdragon 801, 3GB RAM, 13MP, FullHD,…) absolut sehen lassen. Das One spielt ganz oben mit im Highend-Bereich. Lediglich beim Preis wird man etwas stutzig, kosten vergleichbare Geräte doch nicht selten das Doppelte. Die Idee dahinter, dass das One Plus One nur knapp über Produktionskosten verkauft wird, beleuchtet dieser Artikel sehr gut.
Um das Gerät nun ganz regulär über die offizielle Website zu bestellen (und damit sicher zu gehen ein Original zu erhalten) muss man als Käufer leider einen kleinen Hindernisparkour überwinden, denn um überhaupt erst die Erlaubnis zu bekommen das One kaufen zu dürfen benötigt man eine Einladung. Diese erhält man entweder von jemandem, der bereit ein One besitzt, oder man nimmt teil an verschiedenen Promoaktionen und gewinnt dabei eine.
Ich habe mein One nun knapp eine Woche in Betrieb und kann eine sehr positive Zwischenbilanz ziehen. Ausgeliefert wurde es mit „CyanogenMod 11 Kitkat“ als Betriebsystem und sonst nichts. Was für eine Wohltat nach den vollgeräumten Samsung-Modellen in einen annähernd leeren App-Drawer zu blicken. Verpackung und Zubehör wirken äußerst wertig und die Haptik des Telefons mit seiner rauhen, sandsteinartigen Rückseite ist für mich eine völlig neue aber angenehme Erfahrung. Dank Cyanogen verfügt das Gerät über einige brauchbare Zusatzfunktionen, von denen ich bislang nicht wusste, dass ich sie möchte, die ich aber schon jetzt nicht mehr missen möchte.
Wer also auf der Suche nach einem hochwertigen „Android“-Phone ist, nicht all zu kleine Hände hat (das Display bringt 5,5″ mit) und das Konto nicht all zu schwer belasten möchte, ist mit dem One Plus One sicher gut geraten. Da es aber auch schon etwa ein Jahr alt ist, könnte sich das Warten auf das „Two“ durchaus auszahlen, das für 2015 angekündigt ist. Mal abwarten, ob die aggressive Preispolitik dabei beibehalten werden wird.