Da ist man einmal kurz auf Urlaub und verpasst den allerletzten Windows-Launch der Geschichte. Die Tage nach meiner Rückkehr waren daher geprägt von Lizenzschlüsseln, Aktivierungskeys und Upgradeanleitungen. Windows 10, jenes Betriebssystem mit dem Microsoft alle wieder zurück ins Boot holen möchte, die durch die letzte Windows-Version vielleicht etwas die Lust verloren haben.
In den wenigen Tagen seit dem Launch verbreitet sich das System tatsächlich wie einer dieser Fake-Gutscheine auf Facebook. Und das zu Recht, denn mit Windows 10 stellt Microsoft die Weichen für die zukünftige Nutzung von Computern, Telefonen, Tablets und Konsolen neu, vereint es doch die Tugenden der letzten beiden Windows Versionen, und ja: Windows 8 hatte diese sehr wohl! Aber die konkreten neuen Features und Gründe, warum Windows 10 der Hammer ist, sollen an anderer Stelle genauer beleuchtet werden.
Ein Grund für die rasche Verbreitung des „letzten Windows“ dürfte auch die großzügige Vergabe von Lizenzen sein. Wer bereits Windows 7 oder 8 auf seinem System ausführt bekommt das Upgrade schließlich kostenlos. Was toll klingt erweist sich in der Praxis allerdings als nicht ganz so einfach. Mein Szenario sah so aus, dass auf allen Rechnern entweder die Preview-Version von Windows 10 lief oder eine bereits auf Windows 8 upgegradete „Windows-7-8-Chimäre“. Nun bin ich aber ein Freund von sauberen Installationen ohne unnötigen Daten-Ballast. Daher sah ich mich nach einer Möglichkeit um das kostenlose Upgrade in Anspruch zu nehmen und dennoch mit einer frischen Installation arbeiten zu können.
Zu denken man geht jetzt einfach her, brennt das Windows 10 ISO auf eine DVD, startet das Setup und gibt seinen alten Windows 7 oder 8 Key ein, stellt sich als Irrtum heraus, denn das Upgrade muss einmal durchgemacht werden um sich für das kostenlose Windows 10 zu qualifizieren. Das bedeutete zunächst die alten Keys wieder auszugraben und auf allen Systemen wieder das originale Windows 7 zu installieren, mit dem das System ausgeliefert wurde. Bereits ein leicht nostalgischer Moment. Nach der Installation folgt die Aktivierung, die bei mir telefonisch vonstatten ging. Außerdem verlangt das Upgrade zunächst nach Windows Updates und zumindest dem Service Pack 1. Ist selbiges geladen und installiert, kann der Upgradeprozess beginnen, an dessen Ende man zum ersten Mal den Windows 10 Desktop vor sich hat. Glückwunsch! Das Upgrade wurde durchgeführt!
Nun steht man aber vor der bereits erwähnten Situation, dass die Festplatte ungewöhnlich und unnötig vollgeräumt ist. Wer nun eine saubere Installation haben möchte beginnt wieder von vorne, formatiert die Festplatte und startet nun das Setup von Windows 10. Die Abfrage des Linzenzschlüssels kann dabei diesmal übersprungen werden. Sobald das Setup beendet ist, und der Rechner mit dem Internet verbunden wird, erkennt Windows 10, das es auf dieser Hardware bereits aktiviert wurde und ist zufrieden. Eine mögliche Fehlerquelle, und Fehlerquellen lasse ich nur sehr ungern aus, kann die Version des Betriebssystems darstellen. Frühere Homeversionen werden zu Windows 10 Home upgegradet, Pro-Versionen hingegen zu Windows 10 Pro. Wer nun also eine Home-Version upgegradet hat, danach aber eine saubere Pro-Version installiert, wird ein Betriebssystem vorfinden, das nach einer Aktivierung verlangt.
Eine große Hilfe bei alledem stellt das Media-Creation-Tool von Microsoft dar. Damit ist es sehr einfach jede Version von Windows 10 sowohl für 32bit- als auch 64bit-Architektur für die Installation auf DVD oder USB-Stick zu bringen. Auch kann es das Upgrade für jenen Rechner, auf dem es ausgeführt wird, direkt einleiten.
Ich habe nun schon einige Geräte auf das neue System umgestellt und kann sagen: Bislang habe ich keinerlei Punkte entdecken können, warum man jemandem vom kostenlosen Upgrade abraten sollte. Windows 10 gestaltet den Workflow in vielen Situationen besser, sieht verdammt gut aus, ist eine wahre Bereicherung für Gamer und macht einfach Freude in der Handhabung. Wir werden noch viel Freude damit haben.